„Ein rühmliches Vorbild für viele Gemeinden sei die Indienststellung der Leichenhalle in Kindsbach", sagte der Architekt Rößling aus Kaiserslautern bei der Einweihungsfeier am Sonntag, den 15.Juni 1958. Zu dieser Zeit konnte sich im Dorf noch niemand so recht vorstellen, dass die Verstorbenen außer Haus aufgebahrt werden sollten. Auch den Gemeinderäten fiel dieser Gedanke schwer und so ist es der Überzeugungskraft des damals amtierenden Bürgermeisters Karl Mathieu zu verdanken, dass dieses Projekt realisiert wurde.
Bemerkenswert ist auch die architektonische Gestaltung der Trauerhalle, die mit dem siebeneckigen Bau, der gleichartigen Dachkonstruktion und dem aufgesetzten Türmchen den Handwerkern Können und Geschick abverlangte. Bei der altdeutschen Schiefereindeckung vollbrachte der Kindsbacher Dachdecker Ludwig Nermerich ein Meisterwerk. Finanztechnisch konnten die Gemeinderäte dem Bauwerk bedenkenlos zustimmen, denn durch den Verkauf des Brunnens am Bunker an die alliierte Militärbehörde waren die Ausgaben restlos gedeckt.
Im Jahr 1951 gründete der VdK auf Initiative des Ersten Vorsitzenden Franz Epp einen Kriegerdenkmalverein und verhandelte daraufhin mit der Gemeindevertretung über die Errichtung eines Ehrenmals und dessen Standort. Bereits am 13.11.1955 wurde dieses Monument unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Friedhof eingeweiht. Am 19.11.1955 übergab der Kriegerdenkmal-Bauverein dieses Ehrenmal zusammen mit einem ansehnlichen Spendenbetrag, den man gesammelt hatte, in die Obhut der Gemeinde.1983 ließ die Gemeinde dann zwei Kupfertafeln anbringen, auf denen die Namen der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege vermerkt sind.
Auszug; Quelle: Heimatbuch der Ortsgemeinde Kindsbach S. 185 ff - Autor Leo Habelitz